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Kompetenz aus Erfahrung
Reisebericht

Frau H. schreibt uns

Hallo Frau Weber,

ich bin wieder zurück und möchte Ihnen eine kurze Zusammenfassung meiner Eindrücke der Reise mit der Theodela zukommen lassen:

Nach etwas Suchen haben wir das richtige Gebäude zur Anmeldung gefunden. Stefan, der Kapitän hat mich schon erwartet. Paar Formalitäten erledigen, Warnweste und Helm anziehen und mich von meinem Mann verabschieden. Dann gings zu Fuß los, immer an der Kaimauer entlang. Ich fragte Stefan, wo ist denn die Theodela ? – Er zeigte ca. 8m nach UNTEN  da ist sie ! Ich traute meinen Augen nicht, musste eine steile Stahltreppe mit nur einem Handlauf an der Mauer runter. Mein erster Gedanke war, das kann ich nicht ! Stefan hat meine Klamotten nach unten gebracht und mir dann den Rat gegeben, seitlich runter zu gehen – den Blick immer auf die Mauer und nicht nach unten. Irgendwie hab ich das dann doch geschafft.
Mir wurde direkt die Crew vorgestellt: Jirka, der tschechische Matrose, Henri, der 2. Kapitän und Christina die ungarische Freundin des Kapitäns und Köchin.
Nett war, dass mich alle direkt mit (Vor-) Namen angesprochen haben – find ich erstaunlich, wo die Passagiere ja ständig wechseln.

Kurz und gut, positiv war: Ich habe ALLES erfahren, was ich schon immer über ein Fluss Containerschiff wissen wollte 🙂
– Arbeitsbedingungen, Verträge und Verdienst der jeweiligen Crewmitglieder
– Planung / Koordination beim Laden / Löschen
– Logistik beim Einkaufen, und natürlich
– Alle technischen Details
– Außerdem viel Privates von den „Jungs“ mit denen ich viel Spaß auf der Brücke hatte 🙂
– Separater Eingang zu meiner wirklich komfortablen Kammer

Nicht so dolle fand ich, dass:
– Ich Immer quer über das Heck gehen musste – zur Brücke (mit steiler Außentreppe), genauso wie in die Kapitänswohnung zum Essen – bei Schnee oder Regen nicht so gut, aber aufgrund der baulichen Gegebenheiten nicht zu ändern.
– In der Kammer fehlt eine Sitzgelegenheit – > Stuhl und Brett als Minitisch würde genügen. Stattdessen gab es eine Art Einbauküche mit überdimensionalem Kühlschrank und Spüle ☹
– Stefan ist Kettenraucher – das heißt, dass man auf der Brücke kaum die Hand vor Augen sehen konnte – immer wenn sein Dienst beendet war, wurde von Henri und mir erstmal gelüftet….
Natürlich habe ich nix gegen Raucher – ich rauche ja selbst, aber das müsste VOR der Reise bekannt sein – es gibt ja auch Passagiere die ein gesundheitliches Problem wie Asthma haben….
Die müssten sich dann zumindest während der Schicht von Stefan in ihrer Kammer aufhalten ☹
– Überall mussten die Schuhe ausgezogen werden – in der piekfeinen Küche der Kapitänswohnung wurde gegessen, hatte wegen des Fliesenbodens ständig eiskalte Füße, trotz 3 Paar Socken. Hier wären ein paar einfache „Hotelhausschuhe“ (aus Frottee) , für die Passagiere vorteilhaft !
– Naja, wenn jemand Höhenangst hat, dann kann er die Reise nicht antreten. Es ist wohl schon vorgekommen dass Passagiere wieder abgereist sind, weil sie die Treppe nicht runter kamen.
– Ebenso ist es vorgekommen, dass Passagiere nicht einmal auf der Brücke waren, weil sie die Außentreppe nicht hoch kamen – da kann man sich im Grunde genommen „erschießen“ – weil man sich dann nur in der „komfortablen“ Kammer aufhalten kann, zumindest in dieser Jahreszeit…..
– Landgang in Rotterdam ist nur bei den Touren möglich, die übers Wochenende stattfinden, weil dann das Löschen / Laden länger dauert als an Wochentagen
– ☹ man glaubt es kaum: der Philippino auf der BEATE war ein wesentlich besserer Koch als Christina auf der Theodela ! ! ! Mittags gab es alleine an 3 von 4 Tagen überbackenen Toast und das Abendessen war „so lala“. Klar, ich hatte keine kulinarische Offenbarung erwartet – das finde ich auf meiner nächsten Reise mit einem Passagierschiff wieder

Ehlich gesagt, hat mir die Reise und die Crew gut gefallen ! Wenn allerdings diese Reise meine erste Frachtschiffreise gewesen wäre, hätte ich die Hochseereise mit der BEATE wohl nicht gemacht…..Jut, dass sich diese Reihenfolge der Reisen einfach so ergab 🙂 Meinen Plan, dass ich noch eine Fahrt ins Eis machen möchte habe ich nicht aufgegeben.

Ich bedanke mich bei Ihnen und dem gesamten „Pfeiffer Team“ für die gute Unterstützung vor der Reise !