Liebes Team von Pfeiffer Frachtschiffreisen,
gern berichte ich über meine erste Frachtschiffreise, mit der MS MarMakira nach Island. Ich fuhr 3 Tage zuvor nach Rotterdam, unternahm u.a. eine lange Hafenrundfahrt und besuchte das Maritime Museum, das gerade eine beeindruckende Ausstellung zum Offshore Sektor anbietet, um mich auf mein Abenteuer einzustimmen.
Die Reise verlief ohne Probleme. Die Crew der MarMakira bestand aus dem osteuropäischen Kapitän, sechs Osteuropäern und sechs Filipinos. Ich wurde freundlich aufgenommen und erhielt Erklärungen und Antworten auf alle meine Fragen. Mehrere Crew-Mitglieder sprachen sehr gut Englisch. Wir tauschten uns über Themen wie die Herausforderungen des Lebens auf See, Nautik und Handelsschifffahrt aus. Da die Crew weit gereist ist, reichten ihre Seemannsgeschichten vom Eisbrecher in Archangelsk bis zum Chaos der Fischerboote in der chinesischen See. Besonders interessant fand ich auch die Ausführungen des holländischen Lotsen über den Rotterdamer Hafen.
Wachen und Mahlzeiten strukturieren das Leben an Bord. Abwechslungsreiche Kost mit täglich Salat und Obst ließen keine Gedanken an Skorbut aufkommen. Übrigens sollen Spiegeleier jeden Morgen, mit reichlich Maggi-Spritzern darauf und 2-3 frische Knoblauchzehen gesund erhalten. Sobald wir in Island vor Anker lagen, zeigte die Crew, was angeln ist und beförderte jede Menge Fisch auf Deck und Grill.
In Reydarfjördur nahm mich die Zoll-Agentin mit in die Stadt, empfahl mir ein hübsches Café, den Einstieg zu schönen Wanderwegen sowie das Schwimmbad in Eskifjördur. Trampen funktionierte gut, für eine Taxifahrt von 4 km zum Schiff zahlte ich 25 Euro.
Meine Reiselektüre umfasste D. Sobel: Längengrad, J. Verne: Die großen Seefahrer und Entdecker, C. Ransmayr: Die Schrecken des Eises und der Finsternis sowie E. Petzold / S. Meißner: Güterströme der Welt. Diese Bücher inspirierten mich und waren mir für den Einblick in die Seefahrt nützlich.
Etwas vermisst habe ich ausreichende Bewegung, da die Möglichkeiten dafür auf Schiffen relativ eingeschränkt sind. Deshalb empfehle ich, die ausgedehnten Liegezeiten auf dieser Route z.B. für Wanderungen zu nutzen. Während der kurzen Mahlzeiten in der Offiziersmesse liefen meist osteuropäische Komiker-Filme der 60er oder Horrorfilme wie Die Mumie in Endlosschleife. Wer das Angebot an Unterhaltung verbreitern möchte, sollte nach Ansicht des Kapitäns z.B. Musical-Filme, klassische Slapstick-Komödien sowie Tier- und andere Dokumentarfilme mitbringen.
Ich danke Ihnen, der Schiffs-Crew und der Reederei für eine Schiffsreise voller Entdeckungen mit der MarMakira!