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Reisebericht

Reisebericht von Herrn M.

Viel zu schnell verging die Zeit. Ein tolles Schiff; sehr sauber und sehr gepflegt; eine gute Stimmung an Bord, die letztlich auch der Kapitänin K. zuzurechnen ist. Eine Frau, die das Handwerk „Seefahrt“ perfekt beherrscht und damit die vorherrschende Meinung über „Frauen an Bord“ von Schiffen auf eindrucksvolle Weise widerlegt. Auf der Reise wurde alles geboten. Von Sonnenschein auf der Fahrt von Bremerhaven nach Rotterdam; nach einem kurzen Stopp an der Pier und er Entladung von ca. 50 Containern ging es an die „Dalben“; dort lagen wir dann etwa einen dreiviertel Tag, weil der vorgesehene Liegeplatz nicht frei war. Um uns herum das Geschehen im größten Hafen beobachten hatte etwas spannendes.

Wir wechselten noch zweimal das Terminal, bevor es dann am am späten Abend hinaus ging in Richtung Nordsee. Es war -wie uns später Kapitänin K. erklärte- ein sogenannter „Cut and Run“….heißt es wurden ca. 50 Container nicht mitgenommen, um wieder einigermassen in den Fahrplan zu kommen. Dieser war durch die Liegezeit an den Dalben ein wenig aus den Fugen geraten. Gewonnen wurden ca. 7 Stunden…wie sich später dann herausstellte in Bezug auf die bevorstehende Überfahrt auf der Nordsee in Richtung Göteborg sehr wertvolle Zeit. Hatten wir es schon mit Windstärke 8 im Mittel zu tun (in Boeen wurde auch schon mal 10 erreicht ) und das Ganze dann bei Wellen in der Spitze bis 6,5 mtr. hätten wir es bei späterer Abfahrt mit einem ausgewachsenen Orkantief zu tun bekommen; diesem sind wir quasi vorhergelaufen. Das Schiff hatte leichte Schlagseite nach Backbord, einzig Ursache einzig und allein der starken Wind, der auf Containerwand auf die Steuerbordseite drückte….lt. Kapitänin K. kein Grund zu irgendwelcher Besorgnis….
M/S BEATE“ trotze dem schweren Wetter und zog unbeirrt mit 14,7 KN seine Bahn gen Göteborg. Gegen späteren abend änderten wir den Kurs und gingen näher unter Land. Die Schiffsbewegungen ließen dann auch spürbar nach.

In Göteborg Sonnenschein bei minus 3 Grad Celsius…dazu eisiger Ostwind, der die gefühlte Temperatur auf durchaus minus 15 Grad erscheinen ließ. Obwohl Zeit gewesen wäre, habe ich auf Landgang verzichtet. Am späten Abend dann Auslaufen gen Arhus…eine ruhige Fahrt…das Passieren der Beltbrücke erfolgte nachts. Landgang in Arhus sehr schwierig; dies zum einen durch die vergleichsweise kurze Liegezeit und die doch erheblich Entfernung vom terminal zur Innenstadt. Auch das Wetter tat ein Übriges dazu. Auslaufen ca. 17.00 Uhr und in ruhiger Fahrt gin es an der dänischen Küste entlang Richtung Kiel. Am nächsten morgen dann Ankern in der Kieler Bucht bei herrlichstem Sonnenschein. Voraussichtliche Wartezeit bis 21 Uhr abends; es ging jedoch bereits um 16.00 Uhr ankerauf zur letzten Etappe…..Fahrt durch den NOK nach Bremerhaven. Auch eine nächtliche Passage hat ihre besonderen Reize.

Auslaufen Schleuse Brunsbüttel am nächsten Morgen gegen 05.30 Uhr. Ein grandioser Sonnenaufgang auf der Elbe mit einer ruhigen See. Einlaufen in Bremerhaven gegen mittag bei strahlendem Sonnenschein. Eine tolle Sicht…es war mit blossem Auge Helgoland zu erkennen…eine toller Abschluß einer insgesamt schönen Reise. Auch wenn es wenig Gelegenheit zum Landgang gab….bei diesen Reisen steht einfach das Erlebnis Seefahrt im Vordergrund.

Die Küche an Bord ließ keine Wünsche offen; Cookie gelang es in hervorragender Weise den Spagat zu schaffen zwischen deutscher Hausmannskost und asiatischer Küche für die Crew. Kapitänin und leitender Ingenieur waren fats zu jeder Zeit auch zu einem Plausch aufgelegt; es gab sehr wertvolle und interessante Informationen über die Situation der heutigen deutschen Handelsschiffahrt. Der Dichter Rudolf Kienau -besser bekannt unter dem Namen Gorch Fock- hat nicht umsonst gesagt: „SEEFAHRT TUT NOT“…wenn man den Ausführungen folgt ist dies mehr denn je der Fall.

Eine empfehlenswerte Reise…sehr gut planbar…ein sehr ordentliches Schiff mit einer Passagiererfahrenen Crew. Sehr gut geeignet auch für Einsteiger. Es macht Lust auf Wiederholung.

Was die Planung und Betreuung angeht – wie gewohnt professionell.