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Kompetenz aus Erfahrung
Reisebericht

Herr P. berichtete von seiner Fahrt

Liebes Team,

ich bin nach meiner Reise Halifax – Hamburg wieder auf festem Boden und möchte Sie über meine Erfahrungen bzw. die aktuellen Regeln/Bedingungen auf den ATLANTIC XXX (SKY) Schiffen informieren.

Meine Reise war eine gelungene Sache, freundliche Crew, guter Koch, nette Passagierkollegen, interessantes Schiff, ruhiger Ozean, einige traumhafte sternklare Nächte (beste Milchstraße meines Lebens).

Nach der Drängerei durch den Agenten mit der verfrühten Ankunft, bei der ich sogar meine Anreise nach Halifax etwas umsortieren musste, kam das Schiff zwar früher an, lag dann aber bis zum Standardabfahrtstermin Mittwochnachmittag in Halifax im Hafen.

Die Strecken sind nach Aussagen der Crew sehr gut gebucht. Pro Fahrt im Schnitt 6 – 10 Passagiere.

Interessant war, dass der Kapitän bei seiner Begrüßung eine deutlich heraus hörbare Unterscheidung zwischen seinen Regeln und den Vorgaben von ACL/Grimaldi machte.

Es gibt an Bord:
– täglich 2 Stunden Internet für Crew und Passagiere. Die Verbindungen sind knapp und umkämpft, wenn man eine ergattert hat, klappt es recht gut.

– in internationalen Gewässern gibt es bei einer Mahlzeit freien Alkohol. Türkisches Bier (wir waren uns über nationale Grenzen (CDN, F, A) hinweg einig, dass es nicht gut ist) oder italienischen Wein (weiß, rot 0,25 Flaschen). Normale Flaschen gibt es zu kaufen.

– es gibt Fitnessraum und Sauna

– Waschmaschinen können benutzt werden. Kapitän sieht es nicht gerne, angeblich gab es einmal Feuer wegen eines nicht gereinigten Trocknerfilters.

– Besuch auf der Brücke: Offiziell – immer außer einer langen Liste von Ausnahmen (Pilotage, Wachwechsel, etc.). Gelebt – immer, solange man nicht im Weg stand, außer Pilotage Hamburg (angeblich Forderung der Hamburger Lotsen)

– Führung Maschinenraum und rund ums Schiff wird automatisch organisiert.

– Essen: Bei den Schiffen ist Messe und Aufenthaltsraum der Crew ein großer Raum. Auf Grund wiederholter Beschwerden der Crew über Belästigung durch Passagiere wurde vom Management eine Passagiermesse eingerichtet. Fensterloser Innenraum hinter der Kombüse und verschobene Essenszeiten eingeführt.

– Policy zum Essen „Gegessen wird was auf den Tisch kommt“ (meine Wiedergabe einer geschraubteren Erklärung des Kapitäns). Weder er noch der Koch haben ein Mitspracherecht. Der Proviant (Menge und Inhalt) wird von der Firma bestimmt. Sonderwünsche/Änderungen sind nicht möglich.

Eigene Erfahrungen: Wir hatten einen Teilvegetarier (an manchen Tagen fleischlos) unter uns, er bekam das gleiche Gericht ohne Fleisch, aber den Gemüseanteil entsprechend aufgewertet.

Wir bekamen ab Halifax zu 90% Rindfleisch in immer größer werdenden Portionen (täglich wechselnde Rezepte und gute Zubereitung). Unser Kommentar, da hat der Koch wohl eine halbe Kuh geliefert bekommen und muss sie bis Liverpool an die Passagiere verfüttern. Dann schlug das Schicksal zu – das Schiff in der Gegenrichtung hatte schon in Europa Verspätung und bekam Priorität für die Abfertigung in Liverpool und wir tuckerten 18 Stunden in der Irischen See herum. Plötzlich gab es Fisch – unser Kommentar: Jetzt musste der arme Koch angeln, die Kuh war schon fertig.

Liebe Grüße