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Reisebericht

Herr W. berichtet:

Hallo Frau Pfeiffer,

das Abenteuer nahm seinen Lauf. Kurz nach der letzten E-Mail wurde es noch kälter. Tags nur noch um 10 Grad. Dazu kam Sturm aus NW 7 bis 9. Die warme Jacke für draußen war sehr nützlich. Und in der Kabine hat das lange Kapuzenshirt sehr gute Dienste geleistet. An der Klimaanlage stellt hier keiner rum. Die draußen Arbeiten müssen, haben ihre warmen Arbeitssachen. Hier fragt niemand, wenn man ein paar Tage mit dem gleichem Zeug rum rennt. Mann sollte es dabei haben. Und „Seefest“ ist angebracht. Wenn sich alles in der Kabine anfängt zu bewegen, überlegt man schon, warum? Habe dann alles in eine Ecke gefeuert bzw. in den Schrank. Wenn Nachts die Wasserkiste von A nach B wandert. Unheimlich. Reisetabletten sind angebracht. Helfen auch beim schlafen.
Nach 4 Tagen war der Spuck vorbei. Internet gab’s in der Zeit auch nicht. Funkloch. Geostationärer Satellit über Europa. Schiffe habe ich keine auf dem Radar gesehen. Kapitän hat mir noch gezeigt, das wir unterhalb der Aleuten sind (Alaska). Die bremsen den Wind ein wenig.
Und es ist der kürzeste Weg mit Rückenwind. Das Schiff „rollt“ dann. Nachdem alles vorbei war mussten wir den Satellit neu Ausrichten. Ihre E-Mails gingen ja auch nicht raus. Wir „rollten“ dann mit 7m Dünnung Richtung San Francisco. Ab San Diego Mexiko drehte der Wind, die Dünnung verschwand und es wurde wärmer. Die Ostküste bis Panama, interessant, voll mit Delfinen. Walen und ständig Seevögeln vor dem Bug. Mit entsprechender Telefonkarte auch immer wieder Netze. „Black Friday“ in USA. Heute bestellen und in Houston abholen. Vor Panama noch mal BBQ. Sehr geruhsam. Nicht mal das Bier ist alle geworden. Sicherheitseinweisung Kanaldurchfahrt und USA Bestimmungen.
Nachts ankern vor Panama City. 21.11. um 1AM Start Richtung Einfahrt. Also früh ins Bett. Akkus laden. Speicherplatz frei machen. Noch was. Dank meinem kleinen Weltempfänger hatte ich die ganze Küste lang Musik. (Spanisch. Wie im Urlaub)
Und das Fernglas und der Kompass in der Kabine goldwert. Mann geht einfach raus. Muss nicht jedes Mal zu Brücke hoch.
Das GPS im Tablet zeigt den Standort auch ohne Netz.

Panama Kanal, Abenteuer pur. Und für unser großes Schiff nicht einfach. Die Einfahrt Nachts ohne Probleme. 4h durch 3 Schleusenkammern hoch. Als es gegen 6AM hell wurde, Ausfahrt in den Kanal.
Keine Albatrosse mehr, ne Papageien und z.T. Pelikane über dem Schiff. Links und Rechts Urwald und steile Hänge. Anfangs nur Schrittgeschwindigkeit. Fliegt natürlich auch anderes rum. Große Daasen. Lange Hosen von Vorteil. Gegen 10 Uhr dann Ankern im „Lago Gatun“. (Vor Atlantik Schleuse). Konnte dann schlafen gehen.
Von dort aus fahren dann die Schiffe in Gegenrichtung Panama City los. Wird alles genau eingetaktet. Kaum Ankern möglich vor Panama City. Wir lagen bis um 3.45PM hier. Pilot kam wie immer 1h zu spät.
Und dann gleich 2 Mann. Start Richtung Abstieg Atlantik. Und das Unheil nahm seinen Lauf. Für mich sehr interessant. Konnte die ganzen Zeit Vögel vor der Schleuse fotografieren. Für den Captain ein Alptraum.
Anfangs normaler Anlauf. Schlepper kam usw. Stehe noch draußen und denke, wir sind aber noch ganz schön schnell. Da sagt der Lotse Maschine stopp. Zu spät. Drehen noch Richtung Schleusentor, aber das Schiff driftet weiter. Da konnte der eine Schlepper nichts mehr korrigieren. Da steht’s nun schräg vor dem Tor. Drei Schlepper kamen und haben 1,5 h das Schiff auf Kurs geschoben. So oft habe ich
die Alarmanlage für die Einfahrt noch nicht piepen gehört. Kapitän hat sich schon mal 1 bis 2 Aspirin gegönnt. Bin dann Essen gegangen und ins Bett. Blick aus dem Kabinenfenster, ah wir verlassen die Schleuse ohne Schramme. War kurz vor 22PM.
Weiterfahrt Karibik. Kurs Houston. Wieder blaues Meer. Ruhige See, 29 Grad.
Zeit zum Sitzen und lesen vor der Kabine.
Habe wieder eine Einweisung für den Sextanten bekommen. Ist ein Mentor an Bord. Macht Einweisungen und Prüfungen. Hat auch die komplette Durchfahrt per Video aufgenommen. Der hat Zeit für jede Frage.
Einreisen USA. Pass bleibt an Bord. Man bekommt ein „Departure Record“ für Landgang. (Bild)

Einfahrt nach Houston sehr abenteuerlich. Gleich zum Anfang ein Schiffswrack. Alles extrem flach. Zum Teil nur 3m unter Kiel. Dort Landgang mit dem örtlichen Taxiunternehmen. Einfach am Ausgang fragen. Bringen
dich zum Spacecenter NASA. 4h später zum Shopping Center. Alles was „Mann“ so braucht. Angelladen. Waffen. Bar.?.Aber auch Bekleidung. Die Gegend ist reich, sieht man sofort. Alles Top Ware zum
gutem Preis. Auf der Rückfahrt Kapitän und Mentor eingesammelt und ab zum Schiff. Weiter Richtung Mobile. Industrie Stadt mit übersichtlichem Zentrum. Für Samstag Nacht eine Menge los, Musik Kneipen und Bars und man wird nicht gleich arm. Die Empfehlungen der Lotsen sind da „Gold Wert“. Die Stadt ist voll in der Hand von „Uber“ Fahrdienst, nur über Internet buchbar. Vorher mal schlau machen. Habe immer Einen gefragt, der den Dienst für mich geordert hat. Und Ihn dann bezahlt. (musst natürlich wissen wo du hin willst) Weiterfahrt zum Missisippi Delta. Lotse kam um 07AM an Bord, ohne Anker gleich Weiterfahrt nach New Orleans. Die große Kanäle und der Missisippi werden nur am Tage befahren. Ist also immer was zum gucken und fotografieren. New Orleans, das 2. Mal. Noch einmal Landgang. Leider war die Stadt bei 9Grad Kälte wie erstarrt. Kaum Menschen auf der Straße. Aber die Bars hatten wenigstens offen. Ende? Nicht ganz.
Insgesamt ca. 700 Dollar noch mal extra ausgeben. Alles muss kurzfristig geplant werden, da nimmt man eben ein Taxi. Dann Bustour, welche zu dem Zeitpunkt möglich. Ist ein zweiter Passagier mit an Bord. Einfacher! Teilt sich vieles. Kann man auch in Vietnam mit dem Taxi zu Stadt fahren. Die Mannschaft muss arbeiten, gerade im Hafen. Immer irgendwie eine zweite Idee haben und wenn es der Crewtransport anderer Reedereien zum Flugplatz ist.
Fragen! Mitfahren zur City. Immer Adressen für Rückfahrt mitnehmen und Liegeplatz Nr. Sonst fährt man, wie ich in Singapore schon mal eine Extrarunde mit dem Bus.
Anbei noch ein paar Bilder. Und nochmals vielen Dank.

Andreas W.

PS. Für mich geht’s noch ein wenig weiter. Company hat zugestimmt, gehe erst in Miami von Bord. Bessere Flüge nach Berlin. Außerdem muss ja jemand bei Auslaufen dem Kapitän zur Seite stehen. Fährt die Route auch zum ersten Mal.?